Queere Heimatkunde: Führungen durch das Österreichische Museum für Volkskunde

Queere Heimatkunde: Führungen durch das Österreichische Museum für Volkskunde

Volkskundliche Sammlungen beinhalten Objekte – Möbel, Arbeitsgeräte, Werkzeug, Haushaltsgegenstände, Textilien – die über lebensgeschichtliche Zusammenhänge zumeist ländlich geprägter Bevölkerung Auskunft geben sollen. Sexualitätsgeschichtlich bedeutete dies eine durch sie hergestellte, a priori angenommene heterosexuelle Organisation. Konsequenterweise entwickelten sich Museen für Volkskunde zu Instanzen der Heteronormativität und streng binär gedachter Geschlechtsidentitäten. „Queere Heimatkunde“ kann demgemäß weder auf Objekten in diesen Sammlungen aufbauen noch auf museale Narrative, die diesen Konstruktionen widersprechen. Wenn dies nun mit den vom Zentrum QWIEN in Zusammenarbeit mit dem Volkskundemuseum Wien veranstalteten Führungen für „queere Heimatkunde“ geschieht, ist deshalb eine weitere Strategie queerer Tradition nötig: jene der Aneignung, der Vortäuschung und der blanken Erfindung. Denn „Queering a Museum“ kann auch bedeuten, sich die Deutungshoheit über die vorgestellten Narrative einfach zu nehmen, nicht-geschlechtsbinäre, nicht-heteronormative Denkweisen zu eröffnen. Eine Gegenerzählung ist möglich, wenn auch – möglicherweise – unwahr.

Treffpunkt: Volkskundemuseum Wien, Laudongasse 15–19, 1080 Wien

Datum: 08.06.2022

Start: 13:00, Dauer ca. 1 Stunden

Anlässlich der VIENNA PRIDE 2022 führen die Guides von QWIEN – Zentrum für queere Geschichte von 1. bis 10. Juni täglich auf einer anderen Route durch das queere Wien.

Hier findest Du alle Touren

Gefördert von WASt – Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten